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Anstatt sich bei einzelnen, getrennten Teile aufzuhalten, muss der Blick die verschiedenen Stadien des Prozesses in ein dynamisches Gleichgewicht bringen; die Geometrie muss in ihrem Werden gesehen werden; es geht darum, die Flächen im Moment davor zu sehen: während sie sich aus den Symmetrien entwickeln und diese, während sie sich mittels der kleinen Quadrate erzeugen, die wiederum aus der Wechselwirkung der gegensätzlichen Geraden entstehen, deren jede, für sich genommen, einen absoluten und unendlichen Raum ausdrückt, der jede mögliche Beziehung annulliert.

Der Raum des BBW geht in einer Vielfalt von Entitäten auf, die nach und nach zu einem Selben werden, das sich dann aufsplittert und erneut in einen Zustand der Vielfältigkeit übergeht – und dies unzählige Male und nach einem unendlichen Fluss, den der Maler in einer bestimmten Form fixieren musste, ohne dass er sich in ihr erschöpft hätte. Expansion und Konzentration; bei jeder Expansion ändert sich etwas, und jede nachfolgende Konzentration wird in neuer und anderer Form erscheinen, ohne dass sie von einer Energie oder Materie wäre. Wie die Natur: unermesslich verschieden und doch immer eine. Wie jedes einzelnes Ding: eins und zugleich vielfältig.

Wie der Künstler 1919 schreiben sollte: "Das Eine scheint uns nur eins zu sein, ist aber in Wirklichkeit auch eine Dualität. Jedes Ding zeigt wieder das Ganze im kleinen Maßstab. Der Mikrokosmos ist als Zusammensetzung dem Makrokosmos gleich, so die Weisen. Wir müssen also nur alles in sich selbst betrachten, das Eine als Komplex. Umgekehrt ist jedes Element eines Komplexes als ein Teil eines Ganzen zu betrachten. Dann werden wir immer die Beziehung sehen; dann können wir das eine immer durch das andere erkennen."

 
Von einem vielfältigen und äußeren Raum geht man in einen inneren und einheitlichen Raum über; dann vom Inneren erneut nach Außen. zu einem neuem vielfältigen Raum.  
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