piet mondrian eu

1 - Composition in Oval, 1913

2 - Composition II, 1913

3 - Geinrust Farm (Compositional Study), 1906

4 - Geinrust Farm in the Mist, 1906-07

5 - Pointillist Study of a Dune, 1909

6 - Seascape, 1909

7 - Thre Red Tree (Evening), 1908-10

8 - Flowering Trees, 1912

9 - Composition in Oval, 1913

10 - Composition II, 1913


Im Laufe des Jahres 1913 wird eine von außen auferlegte absolute Einheit (das Oval) durch eine relative Synthese ersetzt, die aus dem Inneren der Komposition entsteht (2).		Wie wir gesehen haben, hatte Mondrian schon vor der kubistischen Phase ein Oval verwendet, um die natürliche Landschaft als Ganzes auszudrücken (3). In 4 neigt das Oval dazu, sich aufzulösen, während ein schwarzes Segment (das Dach eines Bauernhauses) die grenzenlose Ausdehnung eines Flusses, d.h. der Natur, in eine endliche Dimension konzentriert. Das schwarze Segment evoziert eine Synthese, die aus dem Inneren der Komposition entsteht.		Eine ovale Form taucht in der expressionistischen Periode wieder auf (5). Das Oval löst sich in 6 auf und wird durch einen gelben Akzent in der Mitte ersetzt, der analog zu dem schwarzen Segment in 4 einen Moment der Synthese der grenzenlosen und dynamischen horizontalen Ausdehnung des Meeres suggeriert.		Eine innere Synthese ist in der Figur eines Baumes sichtbar, wo der Stamm die Vielzahl der Äste von innen her vereint. Eine kubistische Darstellung von Bäumen (8) zeigt ebenfalls Zeichen im zentralen Bereich der Komposition, die auf eine kreisförmige Reorganisation des Raumes hinweisen, die dazu tendiert, sich zu konzentrieren und die Kohärenz von innen zu erhalten.		Von Anfang an und in allen Phasen seines Schaffens (Naturalismus, Expressionismus, Kubismus) war Mondrian darauf bedacht, eine Einheit zum Ausdruck zu bringen, die sich aus dem Inneren der Komposition heraus entwickelt und nicht, wie das Oval, von außen aufgetragen wird. Aus diesem Grund stellt das zentrale Rechteck, das eine innere Synthese hervorruft, einen Fortschritt in der kubistischen Phase dar.